Im Interview: Wie das Buch Unternehmen hilft, die Herausforderungen des Lieferkettengesetzes zu meistern
Das Lieferkettengesetz hat eine Welle der Unsicherheit in der Wirtschaft ausgelöst. Das Buch „Dogmatische Fragen des Lieferkettengesetzes“ von Ayla Emily Frincke, Malte Christiansen und Leonard Brunswick bietet einen fundierten Einblick in die rechtlichen Dimensionen, die für Unternehmen und Entscheidungsträger von höchster Relevanz sind. Im Interview erläutert der Autor Malte Christiansen, wie sein Werk die dringend benötigte Klarheit in die Unübersichtlichkeit des Lieferkettengesetzes bringt.
Ihr Buch „Dogmatische Fragen des Lieferkettengesetzes“ verspricht Einblicke in die rechtlichen Aspekte der Lieferkettenregulierung. Was macht Ihr Werk besonders relevant und verständlich für Unternehmen und Entscheidungsträger, die mit den Herausforderungen des Lieferkettengesetzes konfrontiert sind?
Das Lieferkettengesetz hat bei Unternehmen für viel Unsicherheit hat gesorgt. Unser Buch adressiert drei ausgewählte Aspekte des Lieferkettengesetzes, in denen bisweilen besonders große Unklarheit herrscht. Es hat den Anspruch, die Gründe für diese Unklarheiten aufzuzeigen und sie so weit wie möglich auszuräumen.
In Ihren Beiträgen behandeln Sie verschiedene Facetten des Lieferkettengesetzes, von der zivilrechtlichen Haftung bis hin zu Lieferkettenkonzepten. Wie ist es Ihnen gelungen, komplexe juristische Themen so aufzubereiten, dass sie nicht nur juristisch versierte Leserinnen und Leser, sondern auch die breite Zielgruppe der Unternehmen und Interessierten ansprechen?
Das Buch ist sicherlich am interessantesten für juristisch versierte Leserinnen und Leser. Ich denke trotzdem, dass die Beiträge ein ausgewogenes Verhältnis von Tiefe und Zugänglichkeit haben, was es für Leserinnen und Leser aller Hintergründe informativ macht.
Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Alexander Schall, M. Jur. (Oxford) trägt Ihr Buch eine renommierte Empfehlung. Was können Leserinnen und Leser, insbesondere Entscheidungsträger in Unternehmen, aus Ihrem Buch mitnehmen, um ihre Supply-Chain-Praxis zu verbessern und den rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden?
Aus den drei Beiträgen können jeweils eigene wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden. A. Frincke thematisiert die Rechtsunsicherheit hinsichtlich einer potenziellen zivilrechtlichen Haftung deutscher Unternehmen nach dem LkSG. Sie diskutiert dabei mögliche vertragliche und deliktsrechtliche Anspruchsgrundlagen und hilft so, Haftungsrisiken im eigenen Unternehmen besser bewerten zu können.
L. Brunswick gibt einen detaillierten Einblick in die Frage, welche Pflichten Unternehmen treffen, wenn sie Kenntnis von Menschenrechtsverletzungen in ihrer Lieferkette erlangen. Kommt es in der Praxis zu diesem Fall, ist schnelles Handeln gefragt. Sich bereits im Vorhinein über die eigenen Pflichten klar zu sein, ist Voraussetzung für ein schnelles Handeln.
Ich habe analysiert, was Gegenstand der Lieferkette ist. Klarheit darüber, was überhaupt zur Lieferkette des eigenen Unternehmens gehört, wo sie beginnt, wo sie aufhört, ist die Voraussetzung für ein effektives Risikomanagement in der Lieferkette.
Mit ihren fokussierten Beiträgen geben Frincke, Christiansen und Brunswick wertvolle Einblicke in die zentralen Aspekte des Lieferkettengesetzes. Durch die Analyse von Haftungsfragen, Menschenrechtsverletzungen und der Definition der Lieferkette bieten sie Unternehmen eine klare Orientierung, um ihre Lieferkettenpraxis zu verbessern und den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. „Dogmatische Fragen des Lieferkettengesetzes“ mit einem Vorwort von Prof. Dr. Alexander Schall ist nicht nur ein juristisches Kompendium, sondern ein unverzichtbares Werkzeug für Unternehmen, um sich in dieser komplexen Rechtslandschaft zu orientieren und verantwortungsvoll zu handeln.